Kapitel 2:
Succubus Kurumu-chan! oder: Zickenalarm vorprogrammiert!
Es war eine scheinbar sternenlose klare Nacht. Ein leicht kühler Wind wehte und der Himmel leuchtete durch den Schein des Vollmondes schimmernd rot. Dieser fast mystische Anblick ließ viele Schüler der Youkai Academy nicht in ihren Betten ruhen. Lieber saßen sie am Fenster und starrten Stundenlang in die Nacht hinein. Doch es gab auch ein paar wenige, die sich zu dieser späten Stunde, nicht einmal in ihren Zimmern, im Wohnheim, der Academy aufhalten wollten. Vielleicht war es sogar mehr als nur ein Zufall, dass gerade die zwei Schüler, die sich an der gesamten Academy wohl am wenigsten leiden konnten, in dieser Nacht, zur selben Zeit, am selben Ort waren. Und zum Glück schien keiner der Beiden zu wissen, dass der jeweils Andere auch dort war.
Ginei Morioka stand wie so oft, auf dem riesigen, balkonartigen Dach des Schulgebäudes und starrte Gedankenverloren den Vollmond an, mit dem er schon immer eine Natürliche Verbindung hatte. Sollte es etwas schöneres geben, als ihn selber, dann konnte es höchstens der Mond in seiner vollen Pracht sein, so glaubte er zumindest. Na gut, da gab es noch die ganzen hübschen Mädchen, die er nur allzu gerne anmachte, aber sonst…
Was Gin allerdings nicht wusste, während er da stand und sich in Träumereien oder ähnlichem verlor, war, dass er nicht allein war. Genau auf der anderen Seite des Dachstücks, auf dem er sich befand, verdeckt durch die Mauer der kleinen, turmartigen Erhöhung, in der Mitte des Dachteiles, durch dessen Tür die Treppe nach hier oben führte, angelehnt, am Geländer, stand Mako Yurishima und sah in die Nacht hinein. Der kühle Wind wehte durch ihre langen Haare und sie seufzte kaum merklich. Nun waren schon drei Tage vergangen, seit sie hier auf die Youkai Academy ging. Und es waren drei langweilige, grausame Tage des Alleinseins gewesen. Noch immer hatte sie keine Freunde in der Klasse gefunden und war zu allem Überfluss auch noch jeden Tag diesem Spanner Ginei Morioka mehrmals über den Weg gelaufen, was dann oft in einer Ohrfeige oder einem Schienbeintritt für den Älteren geendet hatte. Wenn es doch nur Jemanden hier geben würde, mit dem sie reden könnte.
Aber wollte sie das auch? Sie wusste es noch immer nicht. Das Einzige, was sie wusste, war, dass sie diesen Ginei Morioka zumindest schon einmal nicht leiden konnte. Nein, sie mochte diesen Typen einfach nicht. Vielleicht war es wirklich gut, dass Mako nicht wusste, dass Gin genau auf der anderen Seite stand.
“Ich weiß zwar nicht, wer oder vor allem, was er ist, aber eines weiß ich. Wenn ich dem Kerl in den nächsten Tagen auch nur noch ein einziges Mal begegne, werde ich wahnsinnig.”, flüsterte sie halblaut, aber laut genug, sodass es Gins unglaublich gute Ohren doch halbwegs mitbekamen. (So ist das halt bei den Hunden XD) Zumindest hatte er ihre Stimme vernommen, auch wenn er nicht genau wusste, dass es Mako war und auch nicht, was sie gesagt hatte, so hatte Gin dennoch mitbekommen, dass er doch nicht so allein war, wie er geglaubt hatte.
“Ist da jemand?”, fragte er ins dunkle, obwohl er die Antwort schon wusste. Sehen konnte er durch die Mauer der Erhöhung vom Treppenhaus, jedoch niemanden.
Mako zuckte zusammen. Die Stimme kannte sie doch!
Was macht DER denn hier?!, schoss es ihr durch den Kopf und sie suchte schnell das Weite, indem sie zur Tür rannte, die ja zur Treppe nach unten führte.
Nicht einmal die Nacht, konnte man in Ruhe genießen!
Gin wusste, dass sie verschwunden war. Er hatte ihre Schritte gehört, obwohl diese so leise gewesen waren. Und nun wusste er auch, wer die Person auf der anderen Seite gewesen war und grinste. Wenigstens war ihm dieses Mal eine weitere Ohrfeige erspart geblieben. Andererseits… Es war Vollmond und somit hätte er sich doch wehren können oder sie zumindest erschrecken können, wenn er ihr seine wahre Form gezeigt hätte. Aber heute Nacht hatte er keine Lust auf Stress und wer wusste schon, was Mako am Ende für ein Monster war? Am Ende dann noch eine schlimmere Furie als ohnehin schon? Nein, das wollte er lieber nicht riskieren.. Er konnte schließlich nicht wissen, dass Makos wahre Form nicht viel anders aussah, als ihre jetzige…
Der Morgen brach über die Youkai Academy herein. Tsukune Aono schlief noch auf seinem Futon in seinem Zimmer. Neben dem Futon lag ein Brief, den er am Abend zuvor noch geschrieben hatte, der aber wohl niemals dort ankommen würde, wo er hinsollte.
Liebe Mama, Lieber Papa, hieß es in dem Brief.Ich bin erleichtert, euch schreiben zu können, dass das Wohnheim der Youkai Academy, in dem ich wohne, Einzelzimmer hat…
Der Wecker, den Tsukune ebenfalls neben sein Futon gestellt hatte, klingelte. Nur langsam kroch ein Arm Tsukunes unter seiner Decke hervor und stellte diesen ab.
…Ihr fragt euch bestimmt warum…
Der Braunhaarige setzte sich auf und gähnte. Müde und mit einem Handtuch um die Schultern verließ er sein Zimmer um ins Bad zu gehen.
Dort, standen schon viele andere Schüler, die sich mit ihren Zimmernachbarn und Freunden unterhielten.
“Ich habe verdammt gut geschlafen.”, erzählte einer der Schüler, dessen Kopf aussah, wie der eines Wildschweinebers seinem Freund.
“Hey, du hast dich im Schlaf verwandelt.”, bemerkte dieser.
“Oh Verdammt. Dabei verstößt das doch gegen die Regeln.”, antwortete der andere mit dem Eberkopf. Dann zeigte er auf seinen Nachbarn, dessen rechte Gesichtshälfte ganz grün und Echsenartig war.. “Du bist aber auch nicht besser.”
Diese Schule wurde von Monstern gegründet, von Monstern gebaut und geleitet, um Monster auszubilden…
Tsukune seufzte und fing an, sich das Gesicht zu waschen.
Auch im Mädchentrakt des Wohnheims waren schon alle wach und machten sich für die Schule fertig.
Mako hatte es Leid. Jeden Morgen war vor dem Bad im Mädchentrakt eine ewige lange Schlange von Schülerinnen. Auch hier hatten sich einige aus Versehen im Schlaf verwandelt. Vor Mako stand ein Mädchen, mit hellblauen Haaren, welche mit einem violetten, mit Rüschen besetzten Haarband zu einem fast Schulterlangen Pferdeschwanz gebunden waren. Mako kannte das Mädchen nicht. Zumindest von hinten konnte sie nicht erkennen, wer es war und ob es vielleicht eine Klassenkameradin war.
“Das kann ja noch dauern.”, grummelte die Blauhaarige vor ihr sauer.
Währenddessen machte sich Tsukune schon auf den Weg zur Schule. Er wirkte ziemlich unglücklich. Einen Monat musste er warten, bis der nächste Bus zurück in die Menschenwelt kam. Einen ganzer Monat, indem er mit der Angst leben musste, nicht als Mensch unter lauter Monstern aufzufliegen, von denen viele Menschen als einen leckeren Happen für zwischendurch sahen.
Plötzlich rissen ihn die Stimmen seiner Mitschüler aus den Gedanken.
“Ist das nicht diese neue, legendäre Schülerin, von der alle reden!”, rief einer und andere Jungs wandten sich um.
Moka war gerade aus der Türe des Mädchentraktes gekommen. Ihre langen dunkelrosanen Haare wippten im Takt ihres Ganges mit.
“Akashiya Moka!”, rief ein anderer. “Sie ist so wunderschön!”
Doch Moka beachtete, diese Aufruhr, die ihr galt nicht. Sie hatte Tsukune bemerkt und stürmte nun auf diesen zu, an den anderen armen männlichen Schüler vorbei, die geglaubt hatten, Moka würde auf sie zulaufen.
“Guten Morgen, Tsukune!”, rief Moka laut und hakte sich bei diesem ein.
“Oh Guten Morgen, Moka-san.”, stammelte Tsukune und wurde wieder rot, während seine anderen Mitschüler sich fürchterlich darüber aufregten, dass er soviel mit Moka rum hing.
“Er sieht zwar aus wie ein Schwächling, aber er war stark genug, um es mit Saizou Komiya aufzunehmen.”, sagte einer.
Tsukune schüttelte den Kopf. “Seit wann habe ICH es denn mit ihm aufgenommen?!”, murmelte er.
“Was ist denn los?”, fragte Moka, die seinen Gesichtsausdruck bemerkte. “Komm gehen wir.”
Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her. Und wieder jammerten die anderen Jungs.
Das hellblauhaarige Mädchen, mit dem Pferdeschwanz stand hinter einem Baum versteckt und sah Moka und Tsukune mit einem fixierenden Blick nach.
Zur selben Zeit herrschte auch bei vielen Schülerinnen, die nun aus ihrem Wohntrakt gekommen waren, eine wahrer Notzustand. Der Grund dafür war ein gewisser älterer Schüler. Umringt von lauter Mädchen fuhr sich Ginei Morioka lässig durch sein längeres schwarzes Haar. Ein “Guten Morgen, die Damen” und ein zuckersüßes Lächeln von ihm, reichten aus, um alle Mädchen um sich herum in einen kollektiven Kreisch - und Seufz Anfall zu versetzen.
Mako, die in diesem Moment aus dem Gebäude kam, bemerkte das Szenario.
Schnell wollte sie an dem Grüppchen “Gin-Fangirlies” vorbei, doch leider hatte Ginei sie schon bemerkt und verstellte ihr den Weg.
“Morgen Mako-san!”, sagte er lächelnd und die anderen Mädchen warfen Mako in diesem Moment tödliche Blicke zu. “Ein wunderschöner Tag, nach einem wunderschönen Vollmond gestern Nacht, nicht wahr?”, kam es von Gin grinsend.
Mako blickte ihn nur entnervt an. “Aus dem Weg!”, sagte sie trocken und verpasste Gin einen schmerzhaften Schienbeintritt. Hinter sich hörte sie seine Fans empört und laut über sie fluchen.
“Wie kann sie nur!?”, rief eine laut. “Gin-sempai, alles okay?”, rief eine andere.
Währenddessen gingen Tsukune und Moka schon den Weg über den Friedhof beim Wald, zur Schule entlang.
“Du Tsukune.”, begann Moka. “Auch wenn du dich vielleicht an der Schule alleine fühlst…, du kannst immer mit deinen Problemen zu mir kommen, denn ich bin immer für dich da.”
Tsukune blickte sie mit geröteten Wangen an. “Moka-san…”
Auch wenn sie als Vampir erschreckend war, so ist sie doch eine sehr nette Person, dachte Tsukune.
Beide sahen sich lange in die Augen, bis Moka schließlich sagte: Tut mir Leid. Ich habe heute verschlafen und hatte dadurch kein Frühstück.”
Sie wankte ein wenig und ließ sich in Tsukunes Arme fallen.
“Was ist los, Moka-san?”
“Entschuldige.”, murmelte sie und schon hing sie wieder an seinem Hals um sein Blut zu trinken.
Kaum hatte sie wieder aufgehört, rannte Tsukune hysterisch hin und her. Das war er immer noch nicht gewohnt.
“Ich bin nicht dein Frühstück!”, rief er laut und rannte los.
“Tsukune!”, rief Moka ihm hinterher.
Bei einem See mitten in dem Wald, blieb Tsukune stehen und blickte ins Wasser wo er sich spiegelte.
“Es ist keine Wunde zu sehen…”, murmelte er. “Und es tut auch kaum weh, dennoch… Moka-san ist immerhin ein Vampir… und wenn die gruselige Moka-san ihre wahre Gestalt ist…”
In dem Moment donnerte es laut und ein Blitz erhellte den Wald und die Umgebung.
Tsukune schrie panisch auf. “Warum bin ich nur an so einer Schule?!”
Dann vernahm er ein leises Stöhnen und bemerkte ein Mädchen, welches ein paar Meter weiter am Ufer des Sees kniete und völlig gehetzt wirkte. Es war das Mädchen mit den hellblauen Haaren und dem violetten Haarband.
“Irgendwie… ganz plötzlich… wurde mir schwarz vor Augen…”, murmelte es.
Tsukune sah die Hellblauhaarige lange an. Sie hatte violette Augen und einen verdammt guten Vorbau.
Sie blickte mit roten Wangen zu ihm auf.
“Entschuldigung, kannst du mir aufhelfen?”, fragte sie.
“Ja, natürlich!”, antwortete Tsukune und half ihr hoch. Sie schmiegte sich sogleich an ihn.
“Alles in Ordnung?”, fragte Tsukune, doch als Antwort drückte das Mädchen nur seine üppigen Brüste an ihn.
“Was ist los?”, fragte die Blauhaarige, als sie Tsukunes mehr oder weniger geschockten Gesichtsausdruck bemerkte.
“N-Nichts!“, stammelte er. “Ich sollte besser mit dir zum Wohnheim zurückgehen.”
“Das ist sehr nett von dir.”, antwortete die Blauhaarige und ein Grinsen huschte über ihr Gesicht.
Einige Zeit später stand Moka ganz allein, auf einem Teil des Schuldaches und sah über das Geländer.
Sie wirkte unglücklich, während sie auf das Treiben unter sich blickte. Moka hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, wegen Tsukune, weil sie einfach dem Geruch seines Blutes nicht widerstehen konnte.
Ich muss mich entschuldigen, dachte sie und ging los, um Tsukune zu suchen.
Dieser war immer noch bei dem Mädchen mit den Hellblauen Haaren, die sich bei ihm eingehakt hatte.
“Entschuldige, dass du mir helfen musstest, Tsukune-kun.”, sagte sie.
“Ach, schon in Ordnung.”, antwortete Tsukune, der immer noch rot im Gesicht war. Dann fing er sich jedoch wieder. “Moment mal! Woher weißt du eigentlich, wie ich heiße?”, fragte er verwirrt.
“Das Mädchen sah ihn lange an und lachte dann. “Wir sind doch in der selben Klasse, oder?”
“Wirklich?”, kam es von Tsukune überrascht und er dachte nach.
“Aber natürlich!”, antwortete die Blauhaarige. “Ich sitze eine Reihe hinter dir.”
“Ach ja, stimmt!”, rief Tsukune. “Jetzt wo du es sagst.”
Das Mädchen begann zu lachen. Sie war wirklich sehr süß, bemerkte Tsukune in diesem Moment, aber auch sie war, wie alle anderen, ein Monster.
Plötzlich wankte seine Mitschülerin vor ihm wieder, aber Tsukune konnte sie zum Glück noch auffangen.
“Bist du okay?”, fragte er besorgt.
“Entschuldige…”, murmelte das Mädchen. “Ich leide seit meiner Geburt an Schwächeanfällen… Und dann… hilft es nur, wenn man meine Brust…”
“Deine Brust?”, warf Tsukune knallrot dazwischen.
“…Ganz fest drückt, bis es mir wieder besser geht.”, beendete sie ihren Satz und drückte ihre große Oberweite wieder an Tsukune und hüpfte dabei immer auf und ab, sodass ihre Brüste im Takt mitwippten.
Der arme Tsukune wusste gar nicht, wie er sich gegen eine solche Attacke wehren konnte. Immerhin war das Mädchen vor ihm auch ein Monster, aber ihre weichen Brüste fühlten sich trotzdem gut an.
Auch wenn er sich im nächsten Moment fragte, was er da eigentlich dachte, Tsukune war eben auch nur ein Mann…
“Tsukune-kun?” Das Mädchen hatte aufgehört und blickte ihn an. “Schau mir bitte in die Augen.”
Tsukune blickte sie verwirrt an.
“Ich bin Kurono Kurumu. Lass uns Freunde sein.”, sagte sie. Dann leuchteten ihre violetten Augen kurz auf.
Was für wunderschöne Augen…, dachte Tsukune, der gar nicht wusste, was mit ihm geschah.
Kurumu hatte ihn mit ihrem Blick hypnotisiert und nun fing sie wieder damit an, sich an Tsukune zu drücken. Dieser war völlig in Kurumus Bann und rief schließlich laut: “Genau! Es spielt keine Rolle, ob man Mensch oder Monster ist!” Er warf sich Kurumu in die Arme.
“Mein Tsukune.”, sagte sie lachend und alberte mit ihm herum.
Tsukune bemerkte, wie sein Körper sich scheinbar von ganz allein bewegte. Was machte er hier eigentlich?
“Tsukune?” Moka hatte ihren neuen Freund endlich gefunden und beobachtete nun das Geschehen vor sich. “Wer ist das?”, fragte sie verwirrt.
“Wir sind doch auch in der selben Klasse.”, antwortete Kurumu und blickte Moka herablassend an.
“Nicht wahr Tsukune-kun?”
“Ja… in der selben Klasse…”, murmelte Tsukune, noch immer unter der Hypnose Kurumus.
Kurumu schmiss sich wieder an ihn und Tsukune konnte nichts dagegen tun.
“Lass uns gehen, Tsukune-kun!”, rief Kurumu. “Der Unterricht beginnt gleich!”
Da sie bemerkt hatte, dass ihre Hypnose langsam schwächer geworden war, setzte sie mit einem weiteren Blick in seine Augen noch mal eine neue drauf.
“Warte Tsukune!”, rief Moka dem Dunkelbraunhaarigen nach, als dieser von Kurumu, die sich bei ihm eingehakt hatte, mitgeschleift wurde.
“Ich warte nicht auf dich…”, antwortete Tsukune unter Kurumus Bann. “Denn du siehst mich ja eh nur, als dein Frühstück.”
Moka öffnete geschockt den Mund und lief rot an. Tsukune war stehen geblieben.
Warum sagte er eigentlich so etwas zu Moka-san?
“Wie gemein.”, lächelte Kurumu hinterhältig und blickte zurück, zu Moka und schmiegte sich dann wieder an Tsukune. “Dich einfach als Frühstück zu sehen… Lass uns schnell gehen, bevor sie dich auffrisst.”
“Jaa… du hast recht…”, murmelte Tsukune als Antwort.
Nein, Moment, das stimmte doch gar nicht!
Doch es war zu spät. Kurumu führte ihn schnurstracks zum Unterricht und Moka sah den beiden nach, bis sie ihnen widerwillig folgte.
Im Unterricht erzählte Nekonome-sensei ihren Schülern von berühmten Schriftstellern, die Katzen mochten. Ein ziemlich langweiliges Thema, wie viele Schüler fanden.
Mako saß auf ihrem Platz, der neben dem, von Kurumu lag und versuchte nicht einzuschlafen.
Zu allem Überfluss musste sie gerade wieder an diesen verdammten Spanner Ginei denken. Warum, um alles in der Welt, dachte sie jetzt an ihn?
Links von ihr, saß Moka, die zu Tsukune rüberschielte und immer noch unglücklich wirkte. Auch Tsukune, der vor Moka saß, dachte nach. Warum hatte er das eben nur zu Moka gesagt gehabt? Er musste unbedingt später mit ihr reden, soviel stand fest. Hinter ihm hatte Moka den Blick von Kurumu aufgefangen und die Spannung zwischen den beiden Mädchen konnte man förmlich spüren. Ja, es roch gerade zu, nach Zickenkrieg.
Zum Glück klingelte es, in dem Moment zur Pause.
Alle standen auf und gingen raus. Tsukune drehte sich zu Mokas Platz um, doch dieser war schon leer.
Sie war bereits mit den anderen raus gegangen und gönnte sich draußen im Korridor des Schulgebäudes einen Tomatensaft.
“Ich möchte wissen, was mit Tsukune los ist.”, murmelte sie sauer und leerte die Dose Tomatensaft vor lauter Frust in nur einem Zug.
“Du bist ein Vampir oder?”, ertönte plötzlich eine weibliche Stimme. “Das habe ich jedenfalls gehört, Akashiya Moka-san”
Moka blickte auf. Ein paar Meter vor ihr, saß Kurumu, die Beine übereinander geschlagen, auf dem Treppengelände. Leichtfüßig sprang sie von diesem herunter, sodass ihr Rock durch den leichten Luftzug kurz hochflog und einen wunderbaren Ausblick auf Kurumus Höschen preisgab, sodass einige Jungs, die vorbei gingen, stehen blieben.
“Habt ihr das gesehen?”, rief einer laut und hoch erfreut. “Ja… Blütenweiß…”, sagte ein anderer.
“Nicht nur ihre Unterwäsche ist toll, auch ihr Busen ist gigantisch!”, rief ein dritter. “Sie ist so zierlich, aber ihre Brust ist gewaltig!”
In diesem Moment lief gerade Mako an den drei Jungs vorbei, die immer noch lauthals über Kurumu redeten.
“Hmpf… Männer…”, murmelte Mako nur im vorbei gehen, dann waren ihre langen hellblauen Haare schon um die nächste Ecke verschwunden.
Mittlerweile stand Kurumu fast direkt vor Moka.
“Ich bin hier, um dir den Krieg zu erklären.”, sagte sie.
Moka sah sie verwirrt an. “Den Krieg erklären?”
Kurumu ging auf Moka zu, so dass sie nun direkt neben ihr stand. “Du hinderst mich an der Umsetzung meines Plans!”
“Plan?”
Kurumu nickte. “Ja. Den Plan, alle Jungs an dieser Academy in meine Liebessklaven zu verwandeln!” Sie lächelte und drehte sie mit beschwingtem Schritt und hüpfender Brust wieder um. “Der Youkai Academy Arubuka-Plan!”
Moka sah Kurumu verdutzt an. “Hä?”
“Der brillante Plan von mir, Kurono Kurumu, einer Succubus!”
Kurumu lachte und verschwand kurz in ihren Fantasien, während die Jungs hinter ihr, alle Herzchenaugen bekommen hatten.
“A-Aber du darfst doch deine Identität nicht preisgeben…”, murmelte Moka, die Kurumu wohl nicht richtig zugehört hatte.
Kurumu stampfte wieder auf Moka zu. “Und was ist mit dir Akashiya Moka? Weil die Jungs sich in dich verlieben, geht mein Plan nicht auf!”
“Aber es geht doch um die Schulregeln…”, antwortete Moka, die scheinbar immer noch nicht wusste, worum es wiederum für Kurumu ging.
Beide Mädchen redeten in diesem Moment eindeutig aneinander vorbei.
“Ich kann dir das nicht vergeben! Ich werde nicht gegen dich verlieren!”, rief Kurumu, die eindeutig auf Zickenkrieg aus war. Man spürte förmlich die Spannung in der Luft.
“Deswegen habe ich mich dazu entschieden, dir Aono Tsukune wegzunehmen, um dir zu zeigen, dass ich überlegen bin!”, sagte Kurumu schließlich.
“Wieso?, kam es von Moka, die immer noch nicht verstand. “Tsukune hat doch gar nichts damit zu tun!”
In dem Moment tauchte Tsukune auf. “Da bist du ja, Moka-san!”, rief er glücklich.
Wenn das nur gut gehen würde…
Auch die Außenstehenden rechneten schon mit einem Blutbad vom feinsten.
“Tsukune?” Moka drehte sich zu dem Braunhaarigen um.
“Moka-san, wegen vorhin…” Doch im nächsten Moment hatte sich Kurumu wieder Tsukune an den Hals geschmissen.
“Entschuldige… aber ich muss dringend mit Moka-san reden.”, sagte Tsukune und versuchte sich von Kurumus Klammergriff zu befreien.
Doch es gelang ihm nicht, denn im nächsten Moment sah ihm Kurumu wieder in die Augen.
“Charm.”, murmelte sie und Tsukune wurde durch Kurumus Hypnose wieder völlig willenlos.
“Ich glaube… es gibt doch nichts zu bereden..”, sagte er mit verträumtem Blick.
“Tsukune! Geh lieber weg von ihr!”, sagte Moka.
“Warum denn?”
“Weil sie gefährlich ist!
Doch Tsukune stand zu sehr unter Kurumus Einfluss. “Stimmt doch gar nicht…”
Nun wandte sich Kurumu Siegessicher an Moka.
“Es ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen, aber Tsukune riecht sehr gut… Genauso gut, wie ein Mensch.”
Moka sah sie erschrocken an.
“Sein Blut ist bestimmt lecker. Deswegen willst du ihn auch zum Frühstück haben…”
Moka schüttelte verzweifelt den Kopf. “Das ist nicht wahr! Ich will ihn nicht essen! Ich will nur…”
“Jetzt verstehe ich, warum Moka-san mich zum Freund haben wollte.”, sagte Tsukune langsam, immer noch unter Kurumus Bann.
Wie heute Morgen, ging es ihm dabei durch den Kopf, warum sage ich Sachen, die ich nicht sagen will?
“Sieht so aus, als ob ich für Moka-san wirklich nur ein Frühstück war.”, kam es dennoch aus seinem Mund.
“Nein, das stimmt nicht!”, rief Moka wieder. Dann füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie rannte weinend davon.
Kurumu lachte. “Ja, ich habe dich besiegt, Akashiya Moka!”, rief sie laut.
Doch im nächsten Moment war Tsukune wieder aus seiner Trance erwacht und lief Moka hinterher. Diese war jedoch verschwunden.
Verzweifelt suchte Tsukune nach der Rosahaarigen. Kurumu folgte ihm, doch verlor ihn nach einer Weile aus den Augen.
Währenddessen saß Mako ganz alleine auf der Bank, beim Getränke Automat. In der Hand hatte sie eine Dose, gefüllt mit Blut aus Blutkonserven. Sie trank einen Schluck und versank wieder in Gedanken.
Außer ihr war keiner hier. Ja, sie war allein. Ganz allein. Nur sie, ihr Getränk und ihre Gedanken.
Sie seufzte und nahm wieder einen Schluck.
Vielleicht war ein Leben in Einsamkeit doch das Beste, für eine Außenseiterin wie sie.
Kurumu suchte indessen immer noch nach ihrer ausgebüchsten “Beute”, doch von Tsukune war keine Spur zu entdecken. Sie ging weiter über das Schulgelände und entdeckte plötzlich die einsame Mako, auf der Bank neben dem Getränkeautomaten sitzen.
Nanu, ist die nicht in meiner Klasse? Warum ist sie denn ganz alleine?, dachte Kurumu und konnte nicht anders, als plötzlich etwas Mitleid zu empfinden.
Hat sie denn gar keine Freunde?, dachte sie wieder und für diesen Moment war der Plan und Tsukune für die Succubus kurz vergessen.
Sie ging auf Mako zu und stellte sich vor sie. “Hey du, warum bist du denn ganz allein?”, fragte sie.
Mako reagierte zuerst gar nicht.
“Hallo? Ich rede mit dir!”, sagte Kurumu wieder.
Nun hob Mako langsam den Kopf und blickte zu Kurumu auf. “Was willst du?”, fragte sie etwas ruppig.
“Ich hab dich gefragt, warum du ganz alleine bist. Hast du denn gar keine Freunde?”
Mako blickte zu Kurumu, die sich mit einem Mal neben sie gesetzt hatte.
“Nein. Wer bist du überhaupt?”, sagte Mako in dem gleichen ruppigen Ton, wie zuvor.
“Mein Name ist Kurono Kurumu. Wir sind in der selben Klasse.”, antwortete Kurumu lächelnd.
“Ach, sind wir das?”, kam es von Mako monoton und sie nippte wieder an ihrer Dose.
Kurumu nickte. “Ja. Sind wir. Ich hab leider deinen Namen vergessen, wie -”
“Yurishima Mako.”, unterbrach Mako Kurumu.
“Mako-san, genau!”, sagte Kurumu, die nun versuchte Mako zum Reden zu bringen, was bei einem solch sturen, wortkargen Eisklotz wie ihr ,ein schwieriges Unterfangen war. (Ryo lässt grüßen.).
“Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, aber ich sitze in der Klasse an dem Tisch neben deinem.”, fuhr Kurumu fort.
“Kann sein.”, antwortete Mako nur.
Kurumu seufzte. “Gesprächig bist du ja nicht gerade. Warum hast du eigentlich keine Freunde?”
“Ich bin lieber allein.”, sagte Mako und trank einen weiteren Schluck Blut aus der Dose.
“Alleinsein ist doch langweilig.”, antwortete Kurumu. “Mit Freunden ist es viel lustiger.”
Mako blickte Kurumu kurz an. “Warum sagst du mir das?”
“Vielleicht, weil ich mich gern mit dir anfreunden würde.”, erwiderte Kurumu.
“Kein Interesse.”, kam es von Mako und sie stand auf.
Auch Kurumu stand auf. “Wieso nicht?”
Mako sah sie an. “Ich hab es doch schon gesagt. Ich bin lieber allein! Ich brauche keine Freunde.”
“Du bist ziemlich stur.”, antwortete Kurumu. “Sei doch nicht so!”
“Hör Mal!”, rief Mako nun lauter. “Ich war mein ganzes Leben lang allein! Warum sollte ich mich nun plötzlich mit einer kleinen Succubus wie dir, anfreunden!?”
Kurumu starrte Mako an. “Woher weißt du…”
“Ich habe es noch gehört, wie du es auf dem Gang rumposaunt hast, bevor ich nach draußen ging.”, antwortete Mako.
“Achso…”, murmelte Kurumu. “Aber sag mal, ist das nicht traurig, ein ganzes Leben lang allein zu sein. Hast du denn noch nie Freunde gehabt? Oder zumindest eine Familie?”
Mako zuckte bei dem Wort “Familie” unweigerlich zusammen.
“Sie sind tot.”, flüsterte sie mit Blick zu Boden.
“Was?!”, kam es von Kurumu geschockt.
“Meine Familie… Meine Eltern, meine Geschwister… Sie sind alle tot.”
Mako blickte weiterhin stumm zu Boden. Ihre langen hellblauen Haare wehten im Wind und nichts, als dieser war in jenem Moment zu hören.
“Das tut mir Leid.”, durchbrach Kurumu, immer noch geschockt, die Stille. “Das wusste ich nicht…”
Sie wollte lieber nicht genau nachfragen, warum.
“Schon gut. Es ist lange her…”, sagte Mako nur und ihre Hand klammerte sich so arg um die Dose mit dem Blut, dass sie diese zerdrückte und der Rest des Inhaltes auf den Boden tropfte.
“Ich glaub, ich gehe lieber.”
“Nein, warte! Wenn du so lang allein warst, dann solltest du gerade jetzt anfangen, Freunde zu finden. Fang mit mir an. Dann bist du nicht mehr allein!”, rief Kurumu.
Mako sah sie an. “Mit dir? Warum.”
“Weil du dann nicht mehr allein wärst. Und ich auch nicht. Schließlich habe ich bisher auch noch mit keinem hier Freundschaft geschlossen.”
Mako sah sie immer noch an. “Ich weiß nicht.”
“Ach komm schon. Geb dir einen Ruck!”, lächelte Kurumu. “Sei nicht so stur.”
Mako sah sie weiter an. Dann, ganz langsam, zeigte sie den Hauch eines kleinen Lächelns. Ihr erstes Lächeln seit vielen Jahren.
“Na gut… Du hast gewonnen… Lass uns Freunde sein.”
“Jahuhuhu!”, lachte Kurumu und ging zu Mako und legte einen Arm um sie. “Gut so.”
“Vielleicht hast du recht… Vielleicht könnte ich wirklich ein paar Freunde gebrauchen.”, antwortete Mako und Kurumu grinste.
“Nicht nur du.”
Dann erblickte die Succubus jedoch Tsukune, der gerade um die Ecke kam, immer noch auf der Suche nach Moka.
“Na ja, du, ich muss los! Wir sehen uns!”, rief Kurumu, umarmte Mako kurz und rannte zu Tsukune, nur um ihm wieder ihr “Charm” zu verpassen.
Mako sah der Hellblauhaarigen verdutzt hinterher, als die Tsukune zurück zum Schulgebäude bugsierte.
Gerade wollte Mako auch gehen, da sah sie Jemanden auf sich zu kommen. Und diesen Jemand konnte sie nun eigentlich gar nicht gebrauchen.
Es war Ginei Morioka.
“Der schon wieder!”, fluchte sie zähneknirschend.
Doch zu spät, Gin hatte sie bereits bemerkt.
“Mako-san!”, rief er strahlend und kam auf sie zu.
Mako wollte schon weglaufen, doch in dem Moment wehte ein starker Windstoß ihren Rock hoch, sodass Gin einen wunderbaren Ausblick hatte.
“Rosa mit Schleifchen.”, sagte er grinsend, beim Anblick von Makos Unterhose.
Mako lief knallrot an. Und zog ihren hoch geflatterten Rock wieder nach unten und hielt ihn fest, damit er nicht wieder hochfliegen konnte.
Zornentbrannt stampfte sie auf Ginei zu und verpasste ihm mal wieder eine wunderschöne Ohrfeige, die ihn einige Meter wegbeförderte, sodass er auf dem Boden landete..
“Spanner! Perverser! Schwein!”, schimpfte sie und rannte dann an ihm vorbei.
Gin rieb sich nur lächelnd die rot gewordene Wange und stand wieder auf.
“Hat sich trotzdem gelohnt.”, murmelte er. “Ganz schönes Temperament, die Kleine. Und Kraft hat sie auch.”
Dann ging er, immer noch lächelnd, weiter.
Währenddessen hatte Kurumu es tatsächlich geschafft, Tsukune in das Krankenzimmer zu befördern, wo er nun auf einem Stuhl neben dem Bett saß und seufzte (Die Wirkung von Kurumus “Charm” hatte wieder nachgelassen) und Kurumu auf einem, der beiden Betten.
Die Succubus war ziemlich guter Laune und jubelte als vor sich hin.
Jahuhuhu, ich habe diese dämliche Moka besiegt, jubelte sie innerlich, während Tsukune alles andere als Glücklich wirkte.
Warum hatte er nur all diese schlimmen Sachen zu Moka gesagt? Dabei hatte er das doch gar nicht gewollt. Egal, er war zu weit gegangen. Er musste unbedingt von hier weg und Moka weiter suchen, um sich zu entschuldigen.
Niedergeschlagen stand er auf.
“Tsukune-kun?” Kurumu hatte bemerkt, das er aufgestanden war.
“Ich muss mich bei Moka-san entschuldigen.”, murmelte er und wollte gehen, doch Kurumu sprang auf, hielt ihn fest und drückte den Braunhaarigen wieder so arg an sich, dass Tsukune durch Kurumus Oberweite beinahe zu ersticken drohte. Doch Kurumu nahm das gar nicht wahr.
“Du fühlst dich schlecht, nicht wahr Tsukune-kun?”, flüsterte sie. “Aber das ist schon okay. Ich werde dafür Sorgen, dass es dir besser geht.”
Zur selben Zeit saß Moka ganz allein auf der Treppe vor dem Schuleingang und fühlte sich mehr als nur Schlecht. Wollte sie Tsukune denn wirklich nur wegen seines Blutes? Sie wusste es einfach nicht.
“Ich bin mir bei nichts mehr sicher…”, murmelte sie traurig.
Plötzlich ertönte eine tiefere weibliche Stimme.
“Glaubst du, es ist die richtige Zeit um Trübsal zu blasen?”
Moka blickte auf. Der rote Stein im Rosario war aufgeleuchtet, wirkte nun wie ein Katzenauge und es war die Stimme der anderen Moka, die daraus ertönte.
“Tsukune wird nur durch die Fähigkeit der Succubus, genannt “Charm” manipuliert!”
“Was ist das für eine Stimme, die aus dem Rosario kommt…?”, flüsterte die normale Moka erstaunt.
“Wenn der Succubus es schafft, ihn zu küssen, wird er ihr ewiger Sklave.”, fuhr die andere Moka, im Inneren des Rosario fort. “Und er wird ihr bis zu seinem Tod gehorchen.”
“Oh nein!”, rief Moka laut.
Das Katzenauge im rot leuchtenden Stein des Rosarios verengte sich. “Beeil dich!”, ertönte die Stimme der anderen Moka.
“Beeilen? Wohin? Hey!?”
Aber das Leuchten des Steines hatte aufgehört und der Stein wirkte wieder ganz normal.
Moka stand auf. Sie musste etwas unternehmen, bevor es zu spät war.
Mittlerweile hatte Kurumu es geschafft, dass Tsukune auf dem Bett lag.
“Kurumu-san?”, sagte er ängstlich, als diese sich über ihn gebeugt hatte.
“Bleib einfach liegen.”, antwortete Kurumu mit vor Aufregung geröteten Wangen.
“Aber…”
“Glaub mir, ich bin auch nervös.”
Sie sahen sich lange an. Tsukune panisch und Kurumu nervös.
“Du bist der Erste, bei dem ich diese Fähigkeit benutze.”, hauchte Kurumu.
Mit ihrem “Charm” versuchte die Hellblauhaarige Tsukune vom Weglaufen abzuhalten.
Tsukune konnte sich nicht bewegen und Kurumu kam seinem Gesicht mit dem ihren immer näher.
Doch zum Glück kam Tsukune noch rechtzeitig wieder zu sich. Ihm gelang es, sich aufzusetzen und Kurumu so zu umarmen, dass sie ihn nicht küssen konnte.
“Sei nicht so grob zu mir!”, rief sie halb erschrocken und immer noch nervös.
“Sei bitte zärtlich zu mir.” Sie erwiderte seine Umarmung.
“Es tut mir Leid.”, sagte Tsukune plötzlich und Kurumu wirkte überrascht. “Ich kann das nicht tun.”
Wie kann das sein?, dachte Kurumu, Ich muss noch mal mein “Charm” einsetzen!
Tsukune versuchte sich von Kurumus Umarmung zu lösen. “Ich habe schreckliche Sachen zu Moka-san gesagt.”, murmelte er. “Und deswegen…”
Kurumu versuchte verzweifelt Tsukune nicht weg zu lassen. “Ist sie denn wirklich so toll?”, flüsterte sie. “Selbst wenn ich bereit bin soweit zu gehen! Und ich zulasse so Etwas mit mir zu machen!?”, sie ließ Tsukune plötzlich los. “Ich bin jetzt echt sauer!”
Mit einem Mal brachen große Fledermausartige Flügel aus Kurumus Rücken hervor und sie erhob sich und schwebte nun in der Luft. Auch einen langen, schwarzen, Peitschenähnlichen Schwanz, der ein Pfeilartiges Ende besaß, hatte sie bekommen.
“Ich werde alles zerstören, was ihr wichtig ist!”, schrie die Succubus laut und flog auf Tsukune zu, der sein Ende schon kommen sah.
Plötzlich ging die Tür auf und Moka kam hereingestürmt. “Aufhören!”, rief sie.
Tsukune wirkte froh darüber, dass Moka noch rechtzeitig aufgekreuzt war.
“Lass die Finger von Tsukune!”, schrie Moka und stürzte sich auf Kurumu, die noch in der Luft war.
Durch Mokas Schubser flog Kurumu durch das Fenster des Krankenzimmers.
“Los Tsukune, lauf weg!”, sagte Moka.
“Du bist gekommen, um mich zu retten, Moka-san?”, fragte er.
“Dieses Mädchen ist ein Succubus.”, erklärte Moka. “Sie benutzt ihre Kräfte um Männer zu versklaven!”
“Dann habe ich also all diese schrecklichen Dinge zu dir gesagt-”
Doch in dem Moment kam Kurumu wieder durch das Fenster geflogen. Ihr langer Peitschenartiger Schwanz wickelte sich um Tsukunes Hals und gemeinsam mit Moka, die sich an Tsukune festhielt, flogen sie durch das Fenster nach draußen, wobei Tsukune beinahe durch Kurumus Schwanz erstickte.
Doch Tsukune und Moka waren zu schwer für Kurumu, sodass sie die Beiden loslassen musste. Diese landeten sehr unsanft inmitten des kahlen Waldes.
“Bist du in Ordnung, Tsukune?”, fragte Moka besorgt, doch Kurumu flog nun über ihnen.
“Na dann werde ich euch eben zusammen töten.”, sagte sie und ihre Fingernägel waren mit einem Mal gut fünfzig Zentimeter lang, sehr scharf und spitz.
Mit einem rasend schnellen Tempo flog sie auf Tsukune und Moka zu, die nur knapp Kurumus tödlichen Krallen entrinnen konnten, indem Moka zusammen mit Tsukune beiseite sprang.
Erstarrt mussten sie zusehen, wie die Bäume um sie herum alle umfielen, als wären sie gerodet worden. Doch es waren Kurumus Krallen gewesen, die wie Butter scheinbar durch die Dicken Stämme gegangen waren.
“Bist du verletzt?”, fragte Moka, die sich langsam wieder aufgerappelt hatte.
“Moka-san…”
“Gott sei Dank, du scheinst unverletzt.”
Sie sahen einander lange an, doch dann: “Ich bitte dich. Entferne das Rosario!”, sagte Moka flehend. “Ansonsten werden wir…”
Tsukune versuchte das Rosario von der Kette abzubekommen, doch egal wie kräftig er daran zog, es gelang ihm nicht.
Zur gleichen Zeit tauchte auch Mako beim Ort des Geschehens auf. Noch immer war sie wütend auf Gin und in ihrer Wut hatte sie nicht bemerkt, wo sie hingelaufen war.
“Grrr, wenn dieser Kerl es noch einmal wagen sollte, dann mach ich ihn kalt!”, fluchte sie immer wieder wütend vor sich hin.
Dann sah sie Kurumu nach unten stürzen.
“Das ist doch Kurumu-chan! Na, die hat Nerven, sich am Helllichten Tag zu verwandeln, wo das doch gegen die Schulregeln ist.”
Doch ihre Neugier trieb Mako dazu, sich dem Ort des Geschehens noch mehr zu nähern und so bemerkte sie Tsukune und Moka, die auf dem Boden kauerten und ihrem Ende schon entgegen sahen.
“Meine Güte, was geht denn da ab. Mord in der Schule oder was.”, flüsterte Mako Kopfschüttelnd und beobachtete weiter.
“Akashiya Moka, dass Gerücht, dass du ein Vampir bist, ist doch nur ein Trick um die Jungs rum zubekommen oder?!”, rief Kurumu laut, als sie auf Tsukune und Moka zustürzte. “Wie auch immer. Ihr werdet in den Armen des Anderen sterben können!”
Moka drückte Tsukune verzweifelt an sich. “Nicht! Töte mich, aber verschone ihn!”
“Versucht du immer noch, dein kostbares Frühstück zu beschützen?!”, schrie Kurumu wütend.
“Das stimmt nicht!”, rief Moka laut. “Es ist nicht wegen seines Blutes! Ich will Tsukune beschützen, weil ich ihn nicht verlieren will! Denn er ist mein erster richtiger Freund!”
“Ein Freund?! Das ich nicht lache!”, kam es von Kurumu. “Männer existieren nur, um versklavt zu werden!”
“Oder um ihnen in die Fresse zu hauen…”, murmelte Mako leise vor sich hin.
Selbst nachdem ich solche Sachen gesagt habe, sieht sie mich noch als Freund, ging es Tsukune in diesem Moment durch den Kopf.
“Ich werde ihr nicht länger eine Last sein!”, rief er und schaffte es, das Rosario zu entfernen.
“Jetzt wird es also wieder richtig spannend…”, flüsterte Mako, die Mokas Verwandlung ja schon einmal miterlebt hatte.
Wieder wurde alles in das rote Licht gehüllt, welches Kurumu blendete.
Mako beschlich wieder dieses seltsam vertraute Gefühl, wie schon damals, bei Mokas erster Verwandlung.
Was war das nur? Warum hatte sie in diesem Moment wieder das Eigenartige Gefühl, in irgend einer Weise mit Moka in Verbindung zu stehen? Und das nicht nur in dem Sinne, dass sie derselben Rasse angehörten.
“Diese unglaubliche Kraft…”, flüsterte Kurumu, die noch immer geblendet von dem Licht war.
Moka hatte sich wieder verwandelt, wie beim letzten Mal. Ihre Haare waren wieder silbern, ihre Augen rot. Wie schon damals, war sie zu einer komplett anderen Person geworden.
“Da bin ich.”, sagte die andere Moka lächelnd und richtete ihre roten Katzenaugen auf Kurumu.
Diese war scheinbar mitten in der Luft erstarrt.
“Die Gerüchte sind also wahr… Sie ist wirklich ein Vampir!”
“Warum prüfst du nicht jetzt, ob ich wirklich nur ein Gerücht bin?”, sagte die verwandelte Moka lässig. “Kleine Succubus.”
“Leg dich nicht mit mir an! Ich werde nicht verlieren!”, rief Kurumu leicht panisch.
“Wird sie doch…”, sagte Mako leise. “Ein Succubus ist einem Vampir bei weitem unterlegen…”
“In meiner Mission liegt die Zukunft meiner gesamten Art!”, rief Kurumu.
“Ihrer Mission?”, kam es von Tsukune und Mako in diesem Moment gleichzeitig.
“So ist es!”, antwortete Kurumu. “Wir Succubi suchen uns einen Partner, indem wir Männer versklaven. Um sicherzustellen, das wir nicht Aussterben, müssen wir unseren auserwählten Mann aus einer großen Menge Männer erwählen. Und da du mich daran hinderst, Akashiya Moka, werde ich dir nicht vergeben!”
Kurumu versuchte nun Moka anzugreifen, doch diese wich ihr jedes Mal geschickt aus.
“Und deswegen schlägst du mit deinen Klauen nach mir?”, fragte sie kühl. “Wie naiv.”
Kurumu versuchte wieder anzugreifen, doch Moka wich ihr wieder aus.
“Sie ist schnell!”, flüsterte Kurumu.
“Du bist nur zu langsam!”, kam es von Moka, die die Hellblauhaarige nun an ihrem langen dünnen Schwanz gepackt hatte. “Und nun spüre den Unterschied zwischen unserer Kraft!”
Die silberhaarige Moka schleuderte Kurumu am Schwanz herum und mit einem gezielten Tritt ließ sie Kurumu hart gegen einen Baum knallen, an dem Diese herunterrutschte und zu Boden ging.
“Ich verstehe ihn nun…”, murmelte sie leise und noch schwach, vom Aufprall.
“Wow… Der Kampf hat nur sechsundsiebzig Sekunden gedauert. Nicht schlecht.”, murmelte Mako.
Nun kam die andere Moka auf Kurumu zu. “Du bist ein hässlicher Anblick. Aber wenn ich erst einmal dir deine Flügel und den Schwanz rausgerissen habe, wirst du mir vielleicht besser gefallen!”
Kurumu sah Moka verängstigt an. “Nein… bitte vergib mir!”
Dann, plötzlich, rannte Tsukune auf die Beiden zu und stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor Kurumu.
“Was machst du da?”, sagte Moka kalt.
Tsukune hatte es nicht anders von der anderen Moka erwartet.
“Du wurdest von ihr nicht nur benutzt. Sie wollte dich sogar töten.”, kam es von Moka.
“Es ist genug.”, antwortete Tsukune zittrig. Er hatte immer noch das Rosario in der Hand. “Es war keine böse Absicht von Kurumu-san.”
“Woher willst du das wissen?”
Tsukune blickte kurz zu Boden und dann wieder zu Moka. “Weil Kurumu-san nicht wie ein bösartiges Mädchen aussieht.”, sagte er. “Wir kommen bestimmt gut miteinander aus, so wie ich mit dir, Moka-san!”
Mit einem Mal begann Kurumu, hinter Tsukune, hemmungslos in Tränen auszubrechen.
Sogar die sonst so harte, andere Moka, blickte die kleine Succubus erstaunt an.
Dann, ganz langsam, nahm sie Tsukune das Rosario aus der Hand und hängte es sich mit den Worten “Sei dir da nicht so sicher. Damit wir uns verstehen, ich will nicht, dass mir irgendjemand mein Frühstück wegnimmt. Im Gegensatz zur Sentimentalen Moka…”, wieder zurück an die Kette.
Dann brach sie zusammen und ihre Haare färbten sich wieder Dunkelrosa. Tsukune fing die alte Moka wieder auf.
Nachdem er mit Moka verschwunden war, kam Mako ganz langsam aus ihrem Versteck gekrochen und stellte sich vor Kurumu. Diese saß noch immer auf dem Boden und blickte nun auf. “Mako-chan? Was-”
“Steh auf! Bevor du dir noch irgendwas holst!”, kam es von Mako nur und sie half ihrer neu gewonnenen Freundin auf.
Kurumu blickte sie überrascht an.
Irgendwie… erinnert mich Mako-chan an die andere Moka…. Genau dieselbe kühle Art…, ging es Kurumu durch den Kopf.
“Was ist?”, fragte Mako, die Kurumus Blick bemerkt hatte.
“Ach nichts. Ich hab mich nur gewundert, dass du so nett sein kannst.”, antwortete sie schnell.
“Warum nicht? Wir sind schließlich Freunde oder?”, sagte Mako und lächelte leicht.
“Was, das Rosario hat zu dir gesprochen?”, kam es am nächsten Tag von Tsukune, als er wie üblich mit Moka auf dem Weg zur Schule war.
“Das ist seltsam, nicht wahr? Könnte das Siegel etwa schwächer werden?”, antwortete Moka.
“Das Siegel…”, murmelte Tsukune und versank in Gedanken an die andere Moka.
“Für mich… ist Moka-san mein bester Freund. Egal welche von Beiden.”, sagte er schließlich lächelnd.
“Deswegen ist es auch nicht schlimm, wenn du ab und zu mein Blut trinkst.”
Moka errötete. “Tsukune!”
Und auch Tsukune wurde mal wieder rot. “Tut mir Leid wegen gestern…”, nuschelte er, doch Moka schüttelte nur den Kopf und beide sahen sich wieder lange an.
Doch dieser romantische Augenblick wurde jäh durch Kurumu zerstört, die die Beiden mit ihrem lauten “Guten Morgen!”, total erschreckte, sodass Tsukune und Moka schnell voneinander weg sprangen.
“Na, na, nicht so laut Kurumu-chan.”, sagte Mako, die zusammen mit Kurumu heute zur Schule ging.
“Ich habe leckere Kekse für dich gebacken, Tsukune-kun.”, sagte Kurumu und hielt Tsukune einen Beutel mit Keksen hin.
“Wenn du willst, können wir ihn zusammen essen!”, fügte Kurumu noch lächelnd hinzu.
“Warum ich?”, fragte Tsukune sichtlich geschockt.
“Na, ich hab doch gesagt, dass ich meinen Auserwählten suche.”, antwortete Kurumu vergnügt.
Tsukune und Moka nickten.
“Nun, ich habe mich für Tsukune entschieden!”
Beide sahen sie entsetzt an.
“Was?”, fragte Kurumu lächelnd und wurde rot. “Als du dein Leben für mich riskiert hast, da habe ich mich in dich verliebt!”.
Sie lief auf Tsukune zu und drückte sich wieder mit vollem Brusteinsatz an ihn und hielt ihm den Beutel mit den Keksen hin. “Hier probier mal.”
Doch nun hatte sich Moka Tsukunes Arm geschnappt. Kurumu schnappte sich Tsukunes anderen Arm und beide zogen wie wild an Tsukune herum.
“Die haben Probleme…”, seufzte Mako und ging einfach weiter, während sie hinter sich noch Moka “Nein Tsukune gehört mir!”, schreien hörte.
Kurz darauf hatte die sich wieder an Tsukunes Hals gehängt und man hörte nur einen lauten Aufschrei seinerseits…
Vorschau aufs nächste Kapitel:
Kurumu: “Jahu! Ich bin Kurono Kurumu. Jemand Interesse an dem nächsten Kapitel? Ich werde auch wieder auftauchen!”
Tsukune: “Im nächsten Kapitel wird ein neuer Charakter auftauchen.”
Kurumu: “Hey, ich wollte doch das nächste Kapitel vorstellen!”
Yukari: “Moka-san ist mir, Aono Tsukune!”
Tsukune: “Wie hast du…?”
Yukari: “Das ist Magie! Ich bin eine Hexe!”
Tsukune: “Hexe?”
Mako: “Yukari-chan erinnert mich an mich…”
Gin: “Herzchen? Wie süß”
Mako: “KYAAAAAAAA!”
Moka: “Das nächste Kapitel heißt: Einsame Yukari! Oder: eine Hexe für Moka und Tsukune. Und ein Kuss für dich! Bis zum nächsten Mal”
Mako: “Dieser… ICH BRING IHN UM!”